Bernd Hoffmann
KINDER DER MASCHINE
17. April bis 20. Juni 2015

Gegen den Apparat- Bernd Hoffmann und die Verführung

Eine Maschine dient der Herstellung eines Produktes in zigfacher Ausfertigung. Die Maschine spuckt das aus, was man ihr einprogrammiert hat, zu produzieren. Gleichförmigkeit ist das Resultat, das auf der einen Seite ein beruhigendes und auf der anderen Seite auch ein beunruhigendes Ergebnis ist. Als Konsumenten unzähliger gleich aussehender, sich gleich anfühlender und die gleichen Emotionen weckender Dinge, sind die Menschen allesamt „Kinder der Maschine“.

Die Crux der Maschine ist ihr unentwegter Materialauswurf, der sich in die Dingwelt einfügt und dem auch noch eine Anleitung beigefügt ist, wie man alles zu verstehen und zu sehen hat.

Der Bildhauer und Maler Bernd Hoffmann (*1966 in Köln) hält mit seinen Arbeiten die stets ratternden Maschinen an. In seinen Keramikskulpturen und Bildern begegnet man mal abstrakt, mal gegenständlich gehaltenen Motiven, die die Befreiung vom Willen der Maschine veranschaulichen.

Denn bei Hoffmann stehen der Impuls und die Spontaneität im Vordergrund. Das, was alle Arbeiten miteinander vereint, ist der fließende Übergang zwischen Sichtbarem und Verborgenem, zwischen Angedeutetem und Offensichtlichem.

Im Gegensatz zur Tatsächlichkeit eines Maschinenproduktes, vermag es die Kunst, eine Illusion aufzubauen. Und Illusion ist, so Jean Baudrillard, Verführung. Nichts geringeres als das macht Bernd Hoffmann.

Claudia Cosmo