Paolo Maggis
TESTA
24. Januar – 21. März 2015

 

All` imboscata- aus dem Hinterhalt

„TESTA“ bedeutet auf Deutsch übersetzt Kopf und ist auch im Italienischen ein eingängiges Wort, was in seiner Kürze jedoch für etwas Komplexes steht. In Paolo Maggis Einzelausstellung „TESTA“ zeigt der italienische Maler zwar Köpfe und den Körper im allgemeinen. Aber es geht ihm nicht um den Kopf als pures Physisches, sondern um das, wofür der Kopf steht, was um ihn herum schwirrt, womit er von Außen und von Innen konfrontiert wird. Der Kopf nimmt auf, denkt, verarbeitet und schüttet neue Informationen aus. Gefühle werden gefiltert und Erfahrungen verarbeitet. Der Kopf ist ein Ort, an dem Entscheidungen gefällt werden. Inhalte werden deformiert und durch Denkprozesse überschrieben. Der Kopf- la „TESTA“- ist ein unheimlicher Ort, an dem uns unser Selbst aus dem Hinterhalt heraus austricksen und auf neue Wege lenken kann. Zumal TESTA ein Ort ist, an dem sowohl die Seele, die Intelligenz als auch das Gefühl einen Platz haben. „TESTA“ umschließt zugleich etwas totalitäres und etwas flüchtiges. Denn man darf das Vergessen nicht unterschätzen. In seinen Bildern fängt der in Barcelona arbeitende und international erfolgreiche Künstler Paolo Maggis diesen Zwiespalt unseres Kopfes auf und geht über die rein physische Darstellung hinaus. Charakteristisch für Paolo Maggis Stil ist ein expressiver, kraftvoller Gestus. Ausgehend von einer Abstraktion nähert sich Paolo Maggis auf seinen Gemälden dem Konkreten und Gegenständlichen. Er lässt den Menschen in seinem physischen Sein und als psychisches Wesen erkennbar werden. Doch dann verschwindet die Figur wieder in der jeweiligen Farbform. Wir suchen etwas, was wir kennen, aber in einem Augenblick schon vergessen haben.

Claudia Cosmo