Oliver Czarnetta
Sicher[er]e Welt
20.11.2015 – 19.12.2015
In seiner aktuellen Ausstellung „Sicher[er]e Welt“ inszeniert Oliver Czarnetta einen Raum der Urbedürfnisse. Die rund 25m² des Kunstsalons ROMPONE sind voll von Absurditäten, Widersprüchen, Aufhebungen, Grenzlegungen- und Entgrenzungen, die dem Bedürfnis nach Sicherheit entspringen. Czarnettas Skulpturen und Objekte aus Beton, Harz, Alltagsgegenständen und Fundstücken verkörpern die Undurchschaubarkeit und Undurchdringlichkeit des Thema Sicherheit, nach dem sich der Mensch sehnt.
Mittels ausgesprochener Verbote oder gar Zensur wird der Versuch unternommen, absolute Sicherheit zu erreichen.
Dabei konfrontiert Oliver Czarnetta (*1966, Birkesdorf) den Besucher der Ausstellung mit dem Dilemma zwischen Freiheit und Verbot und auch mit der Frage, wie viel Sicherheit überhaupt zuträglich für den Menschen ist. DasBewußtsein darüber, als Mensch nicht mehr im Mittelpunkt des Universums zu stehen, verunsichert das Innerste zutiefst. Daher fragt man sich, was von Außen herangetragen, errichtet und festgehalten werden muss, um ein Sicherheitsgefühl aufbauen zu können. Hierbei geht es
auch oft nur um Simulationen, wie beispielsweise Czarnettas Buchobjekte dokumentieren.
Die Schrift als Ausdruck menschlichen Seins, das in Harz und Beton festgehaltenen zur ewigen Materie wird, zu festgehaltenen Worten. Den Wunsch nach Sicherheit symbolisch zu manifestieren und in ein überschaubares Ordnungssystem einzuschließen, bedeutet letztendlich ein Angstgefühl auszutricksen. In diesen Kontext passt der Geldschein, der angehäuft Sicherheit vermittelt- eine Sicherheit, die man sich auch gerne als Rüstung anlegen möchte.
Es ist die Angst, nicht mehr geborgen zu sein. Der Wunsch, sich seiner Selbst sicher zu sein und über eine Innere Sicherheit zu verfügen bleibt aber. Das Laut in die Trompete Blasen erscheint dabei als eine Art akustisches Antidot, das nie verhallen soll.
Claudia Cosmo